Muttermilch bis ins hohe Alter
In der Kindheit hört man oft, dass Milch – beziehungsweise Kuhmilch – für das Wachstum und die Stärkung der Knochen wichtig ist. Das dies eigentlich nicht wirklich stimmt, wissen viele nicht.
In Ländern, wo weniger Kuhmilch konsumiert wird, gibt es sogar weniger Fällen von Osteoporose (Erkrankung der Knochen, bei der sich die Knochensubstanz verstärkt abbaut). Ob Kuhmilch Knochenbrüche verstärkt oder nicht, ist aber trotz einiger Studien umstritten, da die Ergebnisse sehr unterschiedlich sind. Im Gegensatz dazu ist der Mythos, dass Kuhmilchtrinker größer werden, tatsächlich wahr. Dies ist wegen des Wachstumshormons IGF-1, welches auch durch natürliche Weise in unserem Körper ist. Es gibt jedoch die Vermutung, dass zu viel dieser Wachstumshormone, krebsfördernd sind.
Trotzdem gehört für viele Menschen Kuhmilch zu den Grundnahrungsmitteln, da sie neben 87 % Wasser auch noch aus Eiweißen, Fettsäuren, Laktose und wichtigen Mineralstoffe sowie Vitaminen besteht. Dies liegt daran, dass Milch eben die einzige Nahrung in den ersten Monaten von Neugeborenen bzw. Säuglingen ist.
Menschen sind die einzigen Lebewesen, die nach dem Abstillen noch Muttermilch konsumieren – nur eben von Kühen. Diese werden alle zwei bis drei Monate neu besamt, damit sie weiterhin Milch produzieren. Grundsätzlich haben wir früher gar keine Kuhmilch vertragen. Laut Schätzungen vertragen Europäer erst seit rund 3.200 Jahren Kuhmilch. Zirka 30 % der Europäer vertragen immer noch keine Milch.
Das größte Problem an Kuhmilch ist aber die Belastung für unsere Umwelt, die durch die Produktion entsteht. Deswegen steigen immer mehr Menschen auf Milchalternativen um. In den USA fallen bereits 15 % des Milch-Umsatzes auf Pflanzenmilch. Viele Hersteller:innen mischen auch Zusätze wie Calcium und Vitamine in ihr Produkt hinzu, um die Vorteile zur Kuhmilch auszugleichen.
Leider ist in Österreich die Steuer auf pflanzliche Milchprodukte immer noch bei 20 %, auf Kuhmilch ist sie jedoch nur 10 %. Andere europäische Länder wie Frankreich und Dänemark haben bereits denselben Steuersatz auf die beiden Milchprodukte. Wird also Zeit, dass Österreich nachzieht!