It’s time for seeding
Ich spüre schon den Frühling in der Luft, auch wenn es draußen grau, neblig und kalt ist. Auch die Natur steht schon in den Startlöchern, das merkt man an den länger werdenden Tagen und der kräftigenden Sonne, wenn sie denn scheint. Auf jeden Fall ist es nun Zeit, sich Gedanken für die diesjährige Aussaat zu machen, sofern man einen Garten, einen Balkon oder ein (gemeinschaftliches) Hochbeet bepflanzen will. Mit Februar können die ersten Samen zum Vorziehen in die Erde: Melanzani, Chili, Paprika, Tomaten, Mangold, Rohnen. Dem Sprichtwort “man/frau erntet, was man sät” folgend, ist es wichtig, darauf zu achten, welche Samen/Pflanzen man in die Erde steckt. Wir plädieren dafür, samenfeste Sorten zu verwenden, denn mit dem Trend immer ertragreicheres Obst und Gemüse zu produzieren, sind in den letzten Jahrzehnten viele Nutzpflanzenarten (ca. 75 % weltweit) verloren gegangen. Passiert ist das durch den Anbau von sogenannten Hybrid-Sorten (Darunter versteht man die Kreuzung von zwei genetisch möglichst unterschiedlichen Inzuchtlinien. Die Nachkommen davon liefern meist zwar deutlich höhere Erträge, sind aber unfruchtbar.)
Gründe für den Erwerb von samenfestem Saatgut:
- Erhalt des Kulturgutes – regional unterschiedliche Sorten prägen die Ernährungsgewohnheiten
- Erhalt der Sortenvielfalt – Vielfalt statt Einheitsbrei – fördert die Biodiversität
- Wichtiger Beitrag für die Unabhängigkeit aller Gärtner*innen weltweit – können ihr eignes Saatgut immer wieder verwenden (müssen es nicht zukaufen)
- Unterstützung lokaler Gärtner*innen, Züchter*innen – keine Unterstützung für Konzerne, die Hybridsaatgut produzieren
- Standortangepasste Sorten gedeihen besser in unserem Klima
- Lässt sich zuverlässig weitervermehren