Ein Mensch in Österreich isst im Verlauf seines Lebens ca. 1300 Tiere. Ein Mensch in Afrika nur 103 (Global 2000).
Junge Menschen ernähren sich doppelt so häufig vegetarisch oder vegan wie der Durchschnitt der Bevölkerung (Fleischatlas, 2021).
Im Jahr veröffentlichte die FAO einen Bericht, in dem sie essbare Insekten als nachhaltige Proteinquelle ins Spiel bringt. Weltweit sind rund 1900 Insekten Spezies für den Menschen potentiell genießbar (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2021).
Als Grundnahrungsmittel werden die Nahrungsmittel bezeichnet, die in der jeweiligen Kultur mengenmäßig den Hauptbestandteil der Ernährung des Menschen ausmachen. Folgende Lebensmittel zählen als Grundnahrungsmittel
- Weizen, ist für Menschen in vielen Ländern als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel. Zugleich hat er eine große Bedeutung in der Tiermast.
- Roggen wird besonders in Nord-, Mittel und Osteuropa als Brotgetreide verwendet.
- Reis ist das traditionelle Grundnahrungsmittel der chinesischen, japanischen und koreanischen Küche.
- Unterschiedliche Hirsearten sind in vielen Gebieten Afrikas und Asiens die Hauptnahrungsmittel.
- Mais wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel, vor allem in afrikanischen (Wikipedia, 2021).
Typische Grundnahrungsmittel sind die Getreidesorten (Weizen, Mais, Reis, Hirse usw.)
Pflanzenknollen (Kartoffeln, Maniok, Yams)
Leguminosen (Bohnen; Linsen)
Palmfrüchte (Kokos, Sago)
Nur in seltenen Fällen – bei manchen Nomadenvölkern – ist Fleisch das Grundnahrungsmittel
Noch seltener ist Fisch – bei manchen Inselbewohnern der arktischen Gebiete – Hauptnahrungsmittel (Ernährungswerkstatt, 2019).
Von den mehr als 50.000 bekannten essbaren Pflanzen sind nur wenige Grundnahrungsmittel . Nur 15 Pflanzen liefern 90% der Nahrung für die Weltbevölkerung und die drei Getreidesorten – Reis, Mais, Weizen – allein haben einen zwei Drittel Anteil. Sie sind für 4 Milliarden Menschen das Grundnahrungsmittel (FAO, 2019).
Laut FAO hungerten 2021 knapp 811 Millionen Menschen. Weitere 1,25 Milliarden litten unter Unterernährung (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2o21).
Der größte Teil der Menschen, die hungern, lebt in ländlichen Regionen. Bäuerliche Familienbetriebe machen weltweit 70 % der Hungernden aus. Mehr als die Hälfte der Hungernden lebt in Asien, mehr als ein Drittel in Afrika (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2o21).
Laut FAO hatte 2020 weltweit einer von drei Menschen keinen Zugang zu angemessenen Nahrungsmitteln. Das waren um 320 Millionen mehr als 2019 (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2o21).
Laut UNICEF stirbt alle 10 Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2o21).
Hunger ist weiblich: Frauen und Mädchen leiden unverhältnismäßig oft an Hunger, da sie während der Mahlzeiten meist zuletzt und am wenigsten essen (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2021).
Frauen sind in 85-90 % für den Lebensmitteleinkauf und die Zubereitung von Essen zuständig (Eine Welt ohne Hunger, Weltnachrichten Nr. 4, 2021).
2 Milliarden Menschen sind übergewichtig, 821 Millionen Menschen hungern (Unicef, 2019).
In der EU haben zwischen 2003 und 2013 über ein Viertel aller Bauernhöfe aufgegeben. Ihre Flächen übernahmen andere. Heute bewirtschaften 3,1 % aller Betriebe mehr als die Hälfte der Agrarflächen (Global 2000, 2019).
Landwirtschaftlich genutzte Böden bestimmen das Landschaftsbild der EUn näämlich 40 % der gesamten Fläche. Bewirtschaftet wird die Fläche von etwas über 10 Millionen Betrieben (Global 2000, 2019).
Etwa 30 % der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU sind in Rumänien, etwas über 13 % in Polen, gefolgt von Italien und Spanien. Die durchschnittlichen Betriebsgrößen sind sehr unterschiedlich. In Rumänien liegen sie bei etwas über 3Hektar, in Tschechien bei 133 Hektar (Global 2000, 2019).
Von 2003 bis 2013 ging ein Viertel aller landwirtschaftlichen Betriebe in der Union ein (Global 2000, 2019).
Im Jahr 2013 wurden in der EU drei Viertel der Tiere in größeren Betrieben gehalten. Die Zahl der Tiere in kleinen und sehr kleinen Betrieben hat sich seit 2005 um mehr als die Hälfte verringert (Global 2000, 2019).
Unternehmen mit über 100 Hektar Fläche machen nur 3 % aller EU-Agrarbetriebe aus, aber sie nutzen nun 52 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Auf der anderen Seite machen kleine Höfe mit weniger als 10 Hektar rund 80 % aller Agrarbetriebe in der EU aus, doch sie nehmen nur 10 % des verfügbaren Landes in Anspruch. Ihre Zahl sinkt rasant: 96 % der Betriebe, die zwischen 2003 und 2013 verschwunden sind, verfügten über weniger als 10 Hektar (Global 2000, 2019).
Fast ein Drittel der Landwirtinnen und Landwirte in der EU ist im Rentenalter. Doch wer neu einsteigen will, hat es schwer – es gibt zwar Hilfen für JunglandwirtInnen aber das reicht nicht, um genügend junge Menschen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Es gibt etwa 190.000 junge Landwirtinnen und Landwirte, aber ca. 3,5 Millionen über 65-Jährige, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden. Die meisten dieser künftigen Rentnerinnen und Rentner bewirtschaften kleine oder mittlere Familienbetriebe und haben meist niemanden, der sie übernimmt (Global 2000, 2019).
In der EU arbeiten mehr als 22 Millionen Menschen in der Landwirtschaft. Das bedeutet aber nicht, dass ebenso viele Menschen von ihr leben können. Viele Landarbeiter und Landarbeiterinnen sind nur Teilzeit- oder Saisonbeschäftigte, besonders während der Erntezeit (Global 2000, 2019).
Inklusive Teilzeit- und Saisonarbeit entsprach die Beschäftigung in der Landwirtschaft im Jahr 2016 rund 9,5 Millionen Vollzeitstellen oder 4,4 % aller Arbeitsplätze in der EU (Global 2000, 2019).
Insgesamt ist die Tendenz der Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten ückläufig. In den 28 EU-Mitgliedsstaaten sank der Anteil zwischen 2005 und 2016 um mehr als ein Viertel. Das ist eine langfristiger Trend: In Frankreich z.B. macht die Landwirtschaft 1955 noch 27 % der Beschäftigung aus – heute sind es nur 3 % (Global 2000, 2019).
Mit 35,1 % sind in der Landwirtschaft weniger Frauen als in der Gesamtwirtschaft (45,9%) tätig. Die beiden Länder mit dem geringsten Frauenanteil in der Landwirtschaft sind Dänemark mit 19,9 und Irland mit 11,6 % (Global 2000, 2019).
Schwarzarbeit macht laut einer Studie des europäischen Agrargewerkschaftsverbandes EFFAT von 2010 etwa 25 % der landwirtschaftlichen Aktivitäten in Europa aus (Global 2000, 2019).
Kleine Höfe verschwinden in manchen Ländern besonders schnell. In Rumänien zum Beispiel bewirtschafteten 1,7 Millionen Kleinbauern und -bäuerinnen winzige Betriebe mit einer Flächeu unter einem Hektar. Dort bauten sie Lebensmittel für sich und ihre Familien an und verkauften ihre Überschüsse. In vielen EU-Staaten werden Direktzahlungen jedoch nur an Betriebe mit mindestens einem Hektar Anbaufläche ausgezahlt. Das macht die Betriebe, die kleiner sind, praktisch „unsichtbar“. Ohne Beihilfen bleibt ihnen nur die Wahl, den Betrieb zu verkaufen oder aufzugeben (Global 2000, 2019).
Für viele Erzeugnisse ist der afrikanische Kontinent ein wichtiger Absatzmarkt. Allein Nordafrika soll 2018/19 rund 40 % der EU-Weizenausfuhren abnehmen und die Länder südlich der Sahara mehr als 25 %. Zwar kann südlich der Sahara kaum Weizen angebaut werden, die billigen Importe konkurrieren allerdings mit den dort angepassten Nahrungspflanzen (z.B. Hirse, Cassava und Yams) und beeinflussen die dortigen Ernährungsgewohnheiten (Global 2000, 2019).
Westafrika könnte 60 % des lokalen Bedarfs an Reis selbst decken, es werden aber 100 % importiert. Das liegt an dem sehr geringen Außenzoll, der importierten Reis billiger macht als den eigenen (Global 2000, 2019).
Schätzungen zufolge pflanzen 5-6 Millionen Kleinbauern Kakaobäume an und sichern den Lebensunterhalt von 40-50 Millionen. Menschen. Mehr als 90 % der Gesamtproduktion stammen von den Betrieben der Kleinbauern, die Größe der Plantagen liegt in der Regel zwischen zwei-fünf Hektar (Südwind, 2012).
In der Elfenbeinküste bauen Schätzungen zufolge 800.000 Kleinbauern Kakao an, und für 6 sechs Mio. Menschen bildet dieser Sektor die Lebensgrundlage. 94 % der Pflanzungen sind nur zwischen 1-3 Hektar groß. Kakao hat somit eine zentrale Bedeutung für die Wirtschaft des Landes (Südwind, 2012).