Kultur und Gesellschaft: Hintergrundinfos

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Unsere Ernährung wirkt sich auf Kulturen aus und umgekehrt

Was, wir wann und wo essen, hängt heute nur von relativ wenigen biologischen Konstanten wie der Verdaulichkeit und Verträglichkeit ab. Unterschiedliche Ernährungsweisen sind vielmehr historisch und kulturell bedingt. Auch die Art der Verarbeitung und Zubereitung sowie der Ablauf und Zeitpunkt des Verzehrs einer Speise unterliegen kulturspezifischen Regeln und Wertsystemen, in die jedes einzelne Individuum hineingeboren wird.

Als Kulturtätigkeit erfüllt Essen jedoch gleichzeitig den Zweck, soziale Gemeinschaften mitzuformen, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Nahrungsordnungen sind dabei keineswegs starr, sondern einer ständigen Veränderung unterworfen.

Außerdem betrifft Ernährung nicht nur einzelne und abgetrennte Aspekte des individuellen oder sozialen Lebens. Damit berührt Essen und Ernährung klassische sozial- und kulturwissenschaftliche Forschungsbereiche wie Körper, Identität, Macht und Raum. Ein Fast Food dominierter westlicher Lebensstil spricht immer mehr Menschen an – jedoch ist dies weder gesundheitsförderlich noch leistbar, z. B. dass mehr Fleisch gegessen und viele Lebensmittel weggeworfen werden.

Fakt ist auch, dass global gesehen zum Großteil das Kochen von Frauen durchgeführt wird. Selbst im “modernen Norden” stehen hauptsächlich Frauen an den Herden – im “Modernierungskredo” der 1950er und 60er wurde dieses “Ordnung” nahezu einzementiert, auch wenn sich in den letzten Jahren wieder ein Selbstverständnis etabliert hat, dass die Hausarbeit nicht reine Frauensache ist, sondern sich unabhängig vom Geschlecht aufteilt bzw. aufteilen sollte.

Dass die Hausarbeit (und das Kochen) nicht entlohnt wird, ist nur ein Teil der Problematik. Würde man Frauen im globalen Süden stärken, indem ihnen mehr Souveränität (d. h. Entscheidungsfreiheit und Selbstständigkeit sowie formale und faktische Gleichstellung mit Männern) gegeben wird, könnte ein wertvoller Beitrag für den Klimaschutz und für die Bekämpfung der Armut geleistet werden.

Stereotype, die sich nach wie vor (überall) halten, müssen aufgebrochen werden. Verschiedene, traditionelle Esskulturen sind eine wertvolle Ressource für die Gesundheit, aber auch für nachhaltige Ernährungsweisen, da damit alte, widerstandsfähige Kultursorten einhergehen. Dazu möchte das Projekt Handlungsoptionen aufzuzeigen und stellt sich folgende Fragen:

  • Welche Rolle haben Frauen in Österreich, aber auch weltweit im Ernährungssystem?
  • Welche Unterschiedlichkeiten in der Ernährung gibt es in Österreich? Auf der Welt?
  • Wie hängt dieses Thema mit Frauen- und Menschenrechten zusammen?

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