Wirtschaft und Beschaffung: Hintergrundinfos

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Unsere Ernährung wirkt sich stark auf unsere Kinder aus.

Die Anzahl der Personen, die regelmäßig außer Haus essen, ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gestiegen. Aufgrund sich verändernder Familienmodelle, Arbeitswelten und höherer Mobilität essen mittlerweile fast 2 Millionen Menschen in Österreich außer Haus: in Kantinen (in Firmen, Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Krankenhäusern), Restaurants oder nehmen sich irgendwo etwas mit. Dies erhöht sowohl den Ressourcenbedarf (z. B. für Verpackungen) als auch den Logistikaufwand und erfordert angepasste Liefermengen, damit entsprechende, vielfältige Mahlzeiten zubereitet werden können.

Positiv am Trend ist, dass Großküchen grundsätzlich weniger Energie benötigen als Einzelhaushalte, um eine Mahlzeit zuzubereiten, jedoch steigt damit der Lebensmittelabfall – auch wenn es schon viele Lebensmittelretter:innen gibt, die entsprechende Reste verwerten können.

Ein spezielles und wichtiges Gebiet im Beschaffungswesen sind Schulbuffets, denn auch Kinder essen vermehrt außer Haus. Dort werden außerdem die Ernährungsmuster dieser Generation (mit)geprägt. Entsprechend wichtig ist es, hier anzusetzen: Jedes dritte Kind in Österreich ist übergewichtig, 10 % Prozent sind gar adipös, also fettleibig. Das liegt am ungesunden Ernährungsstil, den die Kinder oft von zu Hause mitbekommen und an der mangelnden Möglichkeit, sich an Schulen gesund zu ernähren – oft wird den Kindern das ungesunde Gewohnte angeboten.

Einige Schulen gehen jedoch als Positivbeispiel voran und führen z.B. Schwerpunkttage ein, an denen es nur vegetarisches oder veganes Essen gibt. Auch andere Institutionen (Großküchen, Restaurants und Firmenkantinen) versuchen zunehmend, ihr Essensangebot regionaler, saisonaler und nachhaltiger auszurichten. Allerdings scheitern sie immer wieder an den höheren Kosten und dem vermehrten Aufwand, den eine Umstellung erfordert. Der Preis ist hier tatsächlich einer der zentralsten und gleichzeitig schwierigsten Hebel.

Gesundes und nachhaltig produziertes Essen muss auch zum Standard in der Außerhausverpflegung werden.  Im Projekt beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen zur öffentlichen Beschaffung von Lebensmitteln:

  • Wie können Großküchen besser nachhaltig produzierte, regionale, saisonale Lebensmittel anbieten?
  • Was braucht es, damit ein gesundes (für Mensch und Umwelt) Essensangebot angenommen wird?
  • Welche alternative Beschaffungsmöglichkeiten für Schulen und andere Institutionen gibt es, um den Speiseplan zu revolutionieren?

Mache auch du deine Kantine oder dein Beisl des Vertrauens nachhaltiger!

Werde Food-Citizen und nimm deine Ernährung selbst in die Hand! Hilf uns, das Ernährungssystem zu transformieren.

Informiere dich, vernetze dich, handle und trage so zu einer gerechteren Welt bei!