Der Weg von Lebensmittel von A nach B: Hintergrundinfos

Icon Der Weg der Lebensmittel von A nach B

Unsere Ernährung wirkt sich stark auf das CO2 aus

Mit zunehmendem Wohlstand steigen die Transportwege der Lebensmittel. Die Theorie der komparativen Kostenvorteile besagt, dass sich jedes Land nur auf bestimmte Güter spezialisieren müsse, um diese effizient zu produzieren. Solange der Transport, also das Erdöl günstig ist oder keine Pandemie herrscht, mag das zutreffen. Jedoch ist damit vor allem eine industrielle Landwirtschaft verbunden, die nicht nachhaltig ist. Außerdem werden lokale Märkte, die von Kleinbäuer:innen bestückt werden, zerstört – im globalen Norden sowie im globalen Süden. Außerdem steigen die Lebensmittelabfälle, weil die Lebensmittel zu ersetzbarer Ware werden. Der Bezug zum Lebensmittel geht ebenso verloren, wie viele Kultursorten, die es meist nur regional gibt.

Transportmittel und Konservierungsmöglichkeiten ermöglichten allerdings erst in den letzten Jahrzehnten den flächendeckenden internationalen Lebensmittelhandel von saisonal auch lokal verfügbaren Produkten: man denke nur an die Tomate aus Italien im Sommer, obwohl die heimischen reif sind. Heutzutage legen Getreide, Früchte, Gemüse, Fleisch und Milch dank leistungsfähiger Transportmittel Tausende von Kilometern zurück – meist per LKW – von Übersee per Schiff.

Allerdings führt dies zu Umweltkosten, die in “Food Miles” gemessen werden (Menge des CO2-Ausstoßes pro Kilometer und Tonne CO2). Dieses Konzept wurde entwickelt, um auf den immensen Energieverbrauch des zunehmenden globalisierten Ernährungssystems aufmerksam zu machen. Vor allem verarbeitete Produkte haben sehr viele “Food Miles”, da die vielen verschiedenen Zutaten aus unterschiedlichsten Orten stammen.

Regionalität ist aber nicht automatisch klima- oder umweltfreundlich. Hier spielen die Produktionsweise und die Lagerung eine entscheidende Rolle. Der Apfel aus Neuseeland kann kurz vor der heimischen Erntesaison durchaus klimafreundlicher sein als der gelagerte aus dem Vorjahr. Außerdem sind viele Betriebsmittel wie Futtermittel in der Fleischproduktion nicht regional.

Neben dem Transport bis zum Verkaufsort spielt aber auch die Wahl des Verkehrsmittels für den privaten Einkauf eine entscheidende Rolle. Der “letzte Kilometer” ist oft ausschlaggebend, wenn es um die persönliche Klimabilanz geht. Hier schneidet der Privat-PKW sehr schlecht ab.

Zukunftsfähige Ernährungssysteme brauchen nachhaltige Produktionsweisen und regionale, logistische Systeme, die ohne fossile Rohstoffe auskommen. Dieses Projekt beschäftigt sich mit Ideen für eine nachhaltige Logistik im Lebensmittelsektor und fragt:

  • Wie kann ein Logistik- und Transportsystem aussehen, dass kurze Transportwege ermöglicht?
  • Was hat Saisonalität mit Lebensmittellogistik zu tun?
  • Wie erkenne ich, ob ein Lebensmittel nachhaltig produziert und wirklich regional ist?

Zähle Kilometer und spare “Food Miles”!

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Informiere dich, vernetze dich, handle und trage so zu einer gerechteren Welt bei!

Linktipps:

https://info.bmlrt.gv.at/themen/lebensmittel/lebensmittelverschwendung/restl-rezepte.html

https://foodsharing.de