Menschen- und Arbeitsrechte: Fakten

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Auf unserem Planeten hungern 690 Millionen Menschen. Die Erde könnte aber alle Menschen ernähren, wenn der Fleischkonsum stark eingeschränkt würde.

In der Elfenbeinküste stieg die Anzahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, zwischen 1985 und 1003 von 2 auf 38 % (INOKTA-Dossier 14, Bittere Schokolade, 2013).

Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 arbeiten in der Elfenbeinküste rund 820.000 Kinder in der Kakaobranche. Die Hälfte der befragten Kinder gab an, sich bei der Arbeit regelmäßig zu verletzen. Außerdem klagten fast 80 % der Kinder über das Tragen zu schwerer Lasten. Nicht einmal die Hälfte der Kinder besucht die Schule. Armut ist nach Aussage der Bauern der Hauptgrund für die Kinderarbeit. Ohne eine Verbesserung der Einkommenssituation der Bauern wird auch die Kinderarbeit nicht erfolgreich bekämpft werden können (Südwind, 2012).

Aufgrund der enorm gesunkenen Rohstoffpreise erhalten die Kakaobäuer*innen vom Endpreis einer Tafel Schokolade nur noch sechs Prozent (INOKTA-Dossier 14, Bittere Schokolade, 2013).

In den 1970er Jahren galten Kakaobauern noch als wohlhabend. Heute verdienen sie in der Elfenbeinküste umgerechnet kaum 400€ im Jahr (INOKTA-Dossier 14, Bittere Schokolade, 2013).

Immer weniger Bauern bauen Kakao an, denn die Kakaopreise sind gefallen, die Düngemittel wurden teurer und die Ländern heben hohe Steuern ein. Zudem sind die politischen Zustände chaotisch und es breiten sich Krankheiten bei den Kakaopflanzen azs. Außerdem ist nicht klar, ob die derzeitigen Anbauflächen überhaupt noch langfristig nutzbar sind. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits jetzt in Westafrika spürbar und werden sich weiter verschärfen. Das alles führt dazu, dass nur mehr wenige Bauern in ihre Plantagen investieren. Sie bauen lieber Kautschuk an, das ist lukrativer. Auch die junge Generation sieht keine Zukunft im Kakaoanbau und wandert in die Städte ab (Südwind, 2012).

Demgegenüber steht eine prognostizierter Nachfrage nach Kakao um 25 % (Südwind, 2012).

Während der Anbau von Kakao von mehreren Millionen Kleinbauern durchgeführt wird, kontrollieren einige wenige multinationale Unternehmen den größten Teil der weiteren Wertschöpfungskette bis zum Verkauf an den Konsumenten, die Konsumentin (Südwind, 2012).

Einige wenige Großkonzerne dominieren den Markt der Kakaoverarbeitung. Allein die drei Marktführer verarbeiten mehr als 40 % der weltweiten Kakaoernte, die fünf größten Unternehmen (Cargill, Barry Callebaut, ADM, Petra Foods, Blommer) mehr als 55 % (Südwind, 2012).

Den Absatzmarkt dominieren einige wenige Anbieter: Kraft, Mars und Nestlé verkauften im Jahr 2011 zusammen weltweit Süßwaren im Wert von fast 50 Mrd. US-Dollar, darunter zu einem großen Teil Schokolade  (Südwind, 2012).

Im Jahr 2010 wurden vom Verkaufspreis einer Tafel Schokolade in Großbritannien in Höhe von einem Pfund Schätzungen zufolge durchschnittlich sieben Pence für Kakao ausgegeben. Der Anteil, den die Bauern davon er halten, variiert je nach Quelle zwischen 3 % und 5 %. Alleine die Werbekosten in Höhe von rund 8 Cent liegen über dem Anteil des Preises von Kakao (Südwind, 2012).